Phantom V

Der gewaltige Radstand von 3.683 mm in Verbindung mit dem verwindungssteifen, hochbelastbaren Chassis eignete sich beim Rolls-Royce Phantom V perfekt als Basis für die letzten Höhepunkte der Karossiers. Hierdurch konnte die schwindende Zunft der Karossiers ihre Kunstfertigkeit unter Beweis stellen.

Rolls-Royce hatte bereits in der Vorkriegszeit die Firma Park Ward aufgekauft und tat das gleiche mit H.J. Mulliner im Jahr 1959. Zusammengefasst wurden beide Betriebe zuerst als H.J. Mulliner, Park Ward in 1962, jedoch schliff sich der Begriff in den Folgejahren zu Mulliner Park Ward ab. Zu erwähnen gilt es trotzdem, dass Marketing-Strategen Mulliner und Park Ward in den neunziger Jahren dann wieder trennten.

Es ist deshalb nicht schwer zu erklären, dass die meisten Rolls-Royce Phantom V den Aufbau von einer der beiden Gesellschaften erhielten. Der Betrieb von James Young entwickelte allein 195 Aufbauten. Der Erfolg lässt sich mit dem überaus gelungenen Karosserie-Styling des bei James Young tätigen Designers A.F. McNeill begründen. Der Phantom V durchlief von 1959 bis 1968 der Produktion und basierte in seiner technischen Auslegung auf dem Silver Cloud II. Gemeinsam hatten beide den V8-Leichtmetallmotor, ebenso wie das automatische Getriebe nach Lizenz der General Motors Hydramatic.

Ab 1963 baute man die etwa 7% leistungsstärkere Maschine aus dem Silver Cloud III ein. Die Überarbeitung der Vorderkotflügel erlaubte dann noch als neues Element den Einbau von Doppelscheinwerfern bei Fahrzeugen aus den letzten Serien.

 

Technische Daten:
8 Zylinder in V-Form, Zylinderreihen im 90-Grad-Winkel; Leichtmetall-Motorblock, Bohrung x Hub 104,14 mm x 91,44 mm, Hubraum 6.230 ccm; 2 SU-Vergaser; 4-Gang-Automatik; unabhängige Radaufhängung mit Schraubenfedern vorn, Starrachse mit Blattfedern hinten; Trommelbremsen servounterstützt; Radstand 3.683 mm; Spurweite vorn 1.546,23 mm, hinten 1.625,6 mm; Reifen 8.90 x 15

 

Produktionszahlen
516 Rolls-Royce Phantom V

 

von Jan Wessels in Koperation mit Klaus-Josef Rossfeldt (www.rrab.com)