Brooklands Coupé

Bei Bentley wurde die Überlegung verworfen den in die Jahre gekommenen Bentley Continental R und daraus abgeleitete Modelle durch ein auf das Marktsegment „Super-Sportwagen“ zielendes Modell zu ersetzen. Auch ein Grund war, dass die Verkaufserfolge des Bentley Continental GT und Continental GT ‚Speed’ als „Konkurrenz aus dem eigenen Haus“ hätte beeinflussen können. Es gab andere Möglichkeiten ein Angebot ins Feld der großen und stark motorisierten Coupes zu setzen, das mit einem geräumigen Innenraum als Alternative zum weniger üppigen 2+2 Zuschnitt des Continental GT zur Verfügung stand.

Vom viertürigen Bentley Arnage T wurde die Plattform übernommen und als zweitüriges Coupé wurde der Bentley Brooklands beim Genfer Autosalon 2006 vorgestellt.  Für den Vortrieb nutzte man den ebenfalls den Motor wie aus dem Bentley Arnage T – allerdings mit dem deutlichen Unterschied, dass für den Bentley Brooklands die Motorleistung gesteigert wurde. Gegenüber den 500 PS vom  4-Türer, leistete nun der wuchtige V8 im Coupé eine Leistung 530 PS und ein Drehmoment von 1.050 Nm in den Antriebsstrang. Überarbeitet wurden der Ansaugtrakt ebenso wie die Nockenwelle und die Ventilsteuerzeiten; zudem waren Motor-Management und Auspuffanlage mit enormem Aufwand neu abgestimmt worden. Bei Mitsubishi bediente man sich für die neuen Doppel-Turbolader.

Dadurch das die Dachlinie niedriger war, wurde in der Seitenansicht eine gestreckte Silhouette erzeugt, beim Cabriolet Bentley Azure war diese sogar deutlich niedriger, nämlich fast 5cm, im Vergleich zum Bentley Arnage. Der Innenraum war für ein Coupé sehr großzügig im Platzverhältniss. Somit hatten nicht nur Fahrer und Beifahrer ein hohes Platzangebot sondern auch die einzelnen Sitzplätze auf der Rücksitzbank. Zudem was das Model mit einem vollkommen ausreichendem Kofferraum ausgestattet und machte das Fahrzeig zu einem großartigen Coupe. Es wurden nur 550 Exemplare produziert, wobei Erinnerungen bei denen aufkamen, die sich mit der Marke und der früheren Geschichte vertraut waren: Denn das letzte ‚große’ Coupé war der Rolls-Royce Camargue, dessen Produktionsziffer knapp mehr als 500 Einheiten erreicht hatte – davon war nur ein einziges Fahrzeug als Bentley ausgeführt worden.


Technische Daten:
Leichtmetall-V8-Motor, Zylinderreihen im 90-Grad-Winkel, Bohrung x Hub 104,16 mm x 99,06 mm, Hubraum 6.761 ccm; Bosch Motronic ME7 1.1 Motormanagement für Einspritz- und Zündvorgänge; Doppel-Turbolader mit Ladeluftkühlung und Boost-Funktion; Leistung: 530PS/395KW bei 4.000 U/min; max. Drehmoment 1.050Nm bei 3.250 U/min; Hinterradantrieb; ZF 6-Gang-Automatik gekoppelt mit sperrbarem Drehmomentwandler, Halbautomatikfunktion für manuellen Eingriff; automatische Niveauregulierung mit selbsttätigem Beladungsausgleich, elektronische Bosch 5.7 Stabilitätskontrolle (ESP) einschl. Antiblockiersystem (ABS) und hydraulischem Bremsassistenten (HBA) und elektronischer Bremskraftverteilung (EBD), automatischer Traktionskontrolle (ASR), Engine Drag Control (MSR) und Aquaplaning-Detektor; rundum unabhängige Doppelquerlenkeraufhängungen mit Schraubenfedern und elektrohydraulischen Stoßdämpfern; Stabilisatoren vorne und hinten; rundum innenbelüftete Scheibenbremsen, Scheibendimensionen vorn 420 x 40 mm, hinten 356 x 28 mm (optional gelochte Silizium-Karbon-Bremsscheiben),; Radstand 3.116mm (122.68in), Spurweite vorn 1.610mm (63.39in), hinten 1.608 mm (63,31in); Reifen Pirelli P Zero 255/40 ZR20 auf 2-teiligen 16-Speichen Leichtmetall-Felgen 8.5Jx20 (optional 2-teilige 5-Speichen Leichtmetall-Felgen 8.5J x 20), Reifendruckkontrolle; Geschwindigkeit: max. 296 km/h (184mph), Beschleunigung 0-100 km/h in 5,3 sek

 

von Jan Wessels in Kooperation mit Klaus-Josef Rossfeldt (www.rrab.com)